Die Rösterei VIER aus Düsseldorf ist ein reines Spezialitätencafé mit dem vollständigen Fokus auf Kaffee. Wir arbeiten seit ca. zwei Jahren mit der Rösterei VIER zusammen und bieten unseren Gästen besondere Qualität und Nachhaltigkeit an. Wir haben uns aus diversen Gründen für die Rösterei VIER als Lieferant entschieden. Hier wird Herkunft, Aufbereitung und Zubereitung groß geschrieben. Wir möchten euch einen kleinen Einblick hinter den Kulissen geben und haben Mateusz Petlinski interviewt.
Wann und wie entstand die Idee Rösterei VIER? Zwischen 2015 und 2016 haben wir die Idee zur Rösterei in Düsseldorf entwickelt. Einige Jahre später ist ein kleiner Teil unseres Teams nach Malawi gezogen, um direkt vor Ort mit einer Kooperative zusammenzuarbeiten. Dieses anfängliche „Projekt“ namens The Commonage ist mittlerweile ein fester Bestandteil Unternehmens geworden und seit 2023 auch Teil unseres Namens: RVTC – Rösterei Vier The Commonage.
Und welche Aufgaben übernehmt ihr im Alltag? In Deutschland rösten wir Rohkaffee aus der ganzen Welt, entwickeln Röstkurven, verkosten und bewerten Röstprofile, betreiben Cafés und geben Workshops. In Malawi betreiben wir eine Forest Lodge und Rösterei im Regenwald und arbeiten mit einer lokalen Kaffeekooperative ganzjährig am Kaffeeanbau und der Aufbereitung.
Total spannend! Wie groß ist das Team der Rösterei VIER und welche Werte sind euch besonders wichtig? Aktuell sind wir ca. 30 Personen. Wir versuchen ehrlich mit dem zu sein, was wir leisten können. Transparenz ist ein viel genutzter Begriff, wenn man von positiven Sachen erzählen will. Zur Transparenz gehört aber auch, dass Kaffeebecher und Kaffeetüten viel Einwegmüll produzieren. Wir versuchen damit ehrlich umzugehen und ruhen uns aber nicht darauf aus – alles ist ein Work in progress!
Und wie viele Sorten an Kaffee habt ihr mittlerweile im Angebot? Jetzt gerade sind es 14 verschiedene Kaffees in der Saison. Davon sind 5 Blends, also Mischungen aus unterschiedlichen Ländern und 9 sortenreine / Single Farm Kaffees von einem Farmer oder einer Farmerin. Die saisonal verfügbaren Kaffees sind in kleineren Mengen verfügbar und wenn sie ausgetrunken sind, müssen wir auf die Ernte im Folgejahr warten.
Was hat deiner Meinung nach den größeren Einfluss auf die Qualität des Endprodukts? Die Kaffeebohne, die Röstung oder die Kombination? Was den größeren Einfluss auf die Qualität hat, ist eine viel diskutierte Frage, auf die es nicht die “eine” richtige Antwort gibt. Uns ist aber klar: Es ist verhältnismäßig einfach, einen sehr guten Rohkaffee so zu rösten, dass er gut schmeckt. Es braucht aber enorm viel Finetuning, um die letzten Nuancen herauszuarbeiten. Umgekehrt lässt sich in einen schlecht oder mittelmäßig produzierten Rohkaffee keine Qualität „hineinrösten“. Es befindet sich also beides in gegenseitiger Abhängigkeit. Schlussendlich muss der Kaffee richtig zubereitet werden!
Machen wir doch mit ein paar persönlichen Fragen weiter. Habt ihr Preise oder Auszeichnungen gewonnen? Mateusz aus dem QC Team ist Gewinner der Deutschen Aeropress Meisterschaft 2015, zweifacher Deutscher Cup Tasting Meister, Vize-Weltmeister des Cup Tasters Championships 2015 und drittplatzierter bei den Cup Tasters Weltmeisterschaften 2016. Und zu guter Letzt wurde 2022 unsere Rösterei vom Feinschmecker Magazin als beste Rösterei NRW’s ausgezeichnet.
Das ist ja eine hervorragende Liste an Preisen. Herzlichen Glückwunsch dafür! Welche Bedeutung hat denn eigentlich Kaffee für euch? Kaffee ist für uns selbstverständlich emotional hart aufgeladen – immerhin stecken wir tief in der gesamten Produktion und kennen die Menschen dahinter. Das Kaffee morgens einfach mal nur wach macht, hilft natürlich dabei!
Wie muss für euch eigentlich guter Kaffee schmecken? Und wie trinkt ihr euren Kaffee am liebsten? Pur und ohne Milch und Zucker? Guter Kaffee schmeckt im besten Fall nicht überwiegend nach den Röstaromen aus der Röstmaschine, sondern nach seiner Herkunft und Aufbereitungsart. Im Team trinken eigentlich alle schwarzen Kaffee, überwiegend als Filter. Wenn jemand Zucker reinmacht, macht er es heimlich. Bei der Zuckerzugabe unserer Gäste sind wir hingegen deutlich weniger judgy…
Mateusz, vielen Dank, dass du unsere Fragen so ausführlich beantwortet hast und du dir die Zeit für das Interview genommen hast!
